Die Produzenten der Starchefs

Luca Bianchi: Dienstreise auf die Färöer!

Fischexperte Luca Bianchi besucht eine Bio-Lachsfarm im Atlantik. Auf einer Insel vor Irland. Eindrücklich!

13. November 2021
Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Luca Bianchi

Fisch- und Seafood-Paradies. Ob Hummer aus Nordamerika oder Fisch aus der Bretagne: Der Fisch-Delikatessenhändler Bianchi hat alles. Und immer in bester Qualität. Um das auch zu gewähr­lei­sten kön­nen, besu­chen die bei­den Co-Geschäftsführer Luca und Dario Bianchi immer wie­der ihre Produzenten in der Schweiz und im Ausland. Luca hat es im Oktober in den hohen Norden ver­schla­gen. Auf die Färöer, um genau zu sein, eine Insel-Gruppe im Nordatlantik zwi­schen Norwegen, Schottland und Island. Die Menschen hier leben von der Fischerei. Kabeljau, Schellfisch, Heilbutt, Seeteufel, Rotbarsch und Seelachs lan­den in ihren Netzen. Das Paradies für den Bianchi-Chef

Keine Schönheit, aber eine Delikatesse: Seeteufel aus dem Atlantik.
Luca Bianchi durf­te auf sei­ner Dienstreise selbst die Angel aus­wer­fen. Mit Erfolg: Am Haken zap­pelt ein Haddock.

Filetiert oder am Stück? «Wir arbei­ten bereits seit meh­re­ren Jahren mit unse­ren Lieferanten auf den Färöern zusam­men», sagt Luca Bianchi. Die wich­tig­sten Häfen der Inseln sind Torshavn, Klaksvík und Runavík. Hier legen die Fischerboote schon in den frü­hen Morgenstunden an. Aktuell haben Seeteufel, Kabeljau, Rotbarsch und Heilbutt Saison. Die Firma Bianchi arbei­tet eng mit dem Fisch-Spezialisten Eydnar Roykheyggi zusam­men. In sei­nen Produktionsräumen beob­ach­tet Luca Bianchi, wie die Fische für den Verkauf vor­be­rei­tet wer­den. Die Seeteufel wer­den geköpft, die Seeteufel und Kabeljaus wer­den in dicke, flei­schi­ge Filets geschnit­ten. «Die Heilbutte kom­men mei­stens ganz zu uns, da die Chefs hier lie­ber sel­ber zum Messer grei­fen», erklärt Bianchi.

«Nordisches Frühstück»: Frischer Seeigel.
Wer spek­ta­ku­lä­re Landschaften sucht, ist auf den Färöern genau richtig.

Seeigel, Elefantenmuschel & Meergurken. Zwei bis drei Mal pro Woche kom­men die Fische von den Inseln nach Zufikon im Kanton Aargau. Mit der Fähre nach Dänemark, dann via Holland in die Schweiz. Dahinter steckt eine kom­ple­xe Logistik, die auf Schnelligkeit getrimmt ist. Denn: «Je fri­scher, desto bes­ser.» Ein Highlight der Dienstreise war für Luca Bianchi der Besuch bei Gunnar Simonsen. «In den unschein­ba­ren Lagerräumen befan­den sich rich­ti­ge Schätze. In einem Becken befan­den sich hand­getauch­te Seeigel, die wir direkt vor Ort pro­bie­ren durf­ten. Die Seeigel sind prall gefüllt, haben eine kräf­ti­ge gelb-oran­ge Farbe und einen mil­den, leicht jodi­gen Geschmack», schwärmt Bianchi. Die Delikatessen kön­nen nur wäh­rend 30 Minuten am Tag gefischt wer­den. Nämlich genau zwi­schen Ebbe und Flut. Zum «nor­di­schen Frühstück» gab es auch noch Langoustinen – klei­ne süss­lich-nuss­i­ge und und gros­se Jumbo-Langos. Ein Becken war gefüllt mit Mahogany‑, Elefanten-Muscheln, Meerschnecken und Meergurken. «Meergurken bezeich­net man auch als Trüffel der Meere. Man isst sie gemah­len als Pulver oder hauch­dünn auf­ge­schnit­ten und frit­tiert, gesal­zen oder geräuchert.»

Die Menschen auf den Färöern leben über­wie­gend vom Fischfang.

Restaurant-Tipp: «Koks»! Wenn man schon mal auf den Färöern ist, dann ist ein Besuch im «Koks» uner­läss­lich. Der Guide Michelin bewer­tet das Lokal mit zwei Sternen. «Das Menü von Chef Poul Andrias Ziska war per­fekt abge­stimmt und ein ein­ma­li­ges Erlebnis.» 18 Gänge (!) gab es für Luca Bianchi mit Produkten aus der Region. «Vorwiegend Seafood, aber auch Wildgeflügel und Lammfleisch schaff­ten es ins Menü. Wirklich ein gros­ses Erlebnis, das jeder Gourmet ein­mal ein­pla­nen soll­te», emp­fiehlt Luca Bianchi.