Life & Style

Microgreens: Superfood von Bianchi

Sie sind klein, aber gross im Geschmack – die Pflänzchen von Umami. Und sie ver­edeln Fisch & Fleisch.

Text: Isabel Notari Fotos: Kurt Reichenbach

Grünes Superfood Microgreens sind Pflänzchen mit viel Geschmack. Die von Umami, einem Zürcher Start-up, sind ein­zig­ar­tig. Denn bei Manuel Vock, 28, Denis Weinberg, 26, und Robin Bertschinger, 27, gedei­hen die Grünlinge dank eines aus­ge­klü­gel­ten Ökosystems – im Tresorraum einer ehe­ma­li­gen Bank.

Die Köpfe von Umami: Die Ökonomen Manuel Vock, 28, Denis Weinberg, 26, und Robin Bertschinger, 27 (v.l.).

Jungpflanzen mit Power Microgreens sind äus­serst geschmacks­rei­che Jungpflanzen, die im Vergleich zu her­kömm­li­chen Sprossen Wurzeln bil­den und die zur Fotosynthese not­wen­di­gen Blätter, bis sie eine sehr hohe Konzentration an Vitaminen, Nährstoffen und äthe­ri­schen Ölen errei­chen. Sie sind grad sehr im Trend, die­se Microgreens. Und gel­ten als abso­lu­tes Superfood. Doch nir­gends gedei­hen sie so sym­bio­tisch und natür­lich wie bei Umami. Aquaponik heisst das Zauberwort, ein sen­sa­tio­nel­les Ökosystem. So bil­den unzäh­li­ge Moose und Farne aus Schweizer Wäldern, diver­se Gräser und Pflanzen wie Sauerklee, Pfefferpflanzen, und Pilze die Flora des Systems. Die Fauna des aqua­po­ni­schen Nährstoffkreislaufs besteht aus süd­afri­ka­ni­schen Buntbarschen, Garnelen, Insekten, Schnecken und sogar Muscheln aus dem Zürichsee.

Das Herzstück von Umami ist das Ökosystem aus Pflanzen und Tieren. Das Wasser ist geniessbar.
So kom­men sie daher, die tren­di­gen Microgreens von Umami in Zürich.
Jedes Lebewesen im Ökosystem hat sei­ne ganz bestimm­te Aufgabe.
Nur vege­ta­ri­sche Fische kom­men in den Wasserkreislauf.
Mit Randen und Gin gebeiz­ter Lachs, ver­edelt mit Microgreens.
Voller Geschmack: Erbsen-Microgreens sind süss und aus­ge­reift und mun­den toll.
Power Food Microgreens: Im Angebot sind Meerrettich, Erbsen, Radieschen, Rucola, Senf und Sonnenblumen (v.l.). Bald folgt mehr.
Sesam öff­ne dich: Umami- Mitarbeiter Gordon Liss vor der Tür zum Tresorraum.

Natur Pur «Wir las­sen die Chemie von der Natur gene­rie­ren, brau­chen kei­ne Pestizide, Herbizide, Antibiotika oder Hormone», sagt Robin Bertschinger. Denn jedes Lebewesen hat sei­ne ganz spe­zi­el­le Funktion und trägt zu Diversität, Komplexität und Stabilität des Ökosystems bei. So ver­sor­gen die Ausscheidungen der Fische die Pflanzen mit Nährstoffen, die Pflanzen wie­der­um rei­ni­gen das Wasser für die Fische. Und mit dem Wasser wer­den die Jungpflanzen getränkt. «Je grös­ser und sta­bi­ler das Ökosystem, umso bes­ser ist die Qualität der Ernte», erklärt Robin Bertschinger wei­ter. Und die Qualität ist unver­gleich­lich. Köche aus der gan­zen Schweiz schwär­men von den Powerpflänzchen. «Mir gefällt der Nachhaltigkeitsgedanke mit dem Fokus auf dem Geschmack», sagt etwa Fabian Fuchs vom «Equitable» in Zürich. Im Angebot sind zur­zeit Microgreens von Radiesli, Meerrettich, Rucola, Senf und Erbsen. Doch Manuel Vock, Denis Weinberg und Robin Bertschinger ruhen sich nicht auf ihren Loorbeeren aus – sie arbei­ten uner­müd­lich am Ausbau ihres Sortiments. Sonnenblumen, Raps, Brokkoli und Rotkohl sind die näch­sten Herausforderungen. Erhältlich sind die Microgreens bei Bianchi AG in Zufikon.