Moules & Frites! Tipps und Tricks der Chefs

Moules-Hochsaison: Beat Amrein (Sursee), Werner Maus (Brunnen) & Raphael Tuor (Luzern) sind Muschel-Könige.

Oktober 2025

22 Tonnen Moules pro Monat. Ein Land im Moules-Fieber. Luca Bianchi hat die Zahlen dazu: 12 Tonnen Moules aus Holland, vier Tonnen Cozze aus Italien – und sechs Tonnen Moules de Bouchot aus der Baie du Mont-Saint-Michel in der Normandie. Die Muscheln haben gera­de Hochsaison, auch wenn man sie eigent­lich das gan­ze Jahr über essen könn­te. «Dass man sie nur in Monaten mit R essen soll, ist ein alter Zopf», lacht Luca Bianchi, «heu­te gibt’s eine durch­ge­hen­de Kühlkette. Nur in der Fortpflanzungszeit soll­te man dar­auf ver­zich­ten. Von April bis Juni sind die Muscheln mager und weni­ger schmack­haft.» Und wo kauft der Hobbykoch sei­ne Moules? «In der Globus-Fischabteilung oder für Gastronomen und Gastronominnen fin­den sich unse­re lecke­ren Muscheln hier im shop.bianchi.ch.» Bild oben: v.l. Raphael Tuor, Beat Amrein, Werner Maus.

«La Specialité de la mai­son» im «Chez Be», Sursee: Bouchot-Moules nach bre­to­ni­schem Rezept. Beat Amrein berei­tet sie mei­ster­haft zu.

«La Spécialité Chez Be». Beat Amrein & Moules – das ist eine Erfolgsgeschichte: «Seit dem Abschluss mei­ner Lehre sind wir kuli­na­risch viel in Frankreich unter­wegs und genies­sen die Bouchots in allen mög­li­chen Zubereitungen», sagt «Monsieur Be». Seine Lieblingsvariante: «Ich ver­wen­de ein ori­gi­nal bre­to­ni­sches Rezept: Trockener Weisswein, ein Hauch Pernod, etwas Knoblauch, Gemüse und fri­sche Petersilie. Die klei­nen, fei­nen Bouchot-Moules ent­fal­ten dabei ihr gan­zes Aroma.»

So geht’s: Beim Einkauf auf abso­lu­te Frische ach­ten. Die Muscheln nur etwa drei Minuten bei geschlos­se­nem Deckel mit allen Zutaten kurz auf­ko­chen las­sen. Muscheln, die sich nicht öff­nen, unbe­dingt aus­sor­tie­ren und auf kei­nen Fall essen. Wie viel darf es denn sein für die Gäste im «Chez Be.»? Der Chef: «250 Gramm für eine Vorspeise. 400 Gramm im Hauptgang. Dazu knusp­rig gol­de­ne Frites, in Erdnussöl frittiert.»

www.chezbe.ch

Gastgeberin Nadja Scherrer, mit Richard Beaudoux.

Moules im «De Ville»: Bis zu zwan­zig Kilo pro Tag!

In Luzern sehr beliebt: Das «Café de Ville».

Café de Ville: «Poulette» first! Moules sind ein Brasserie-Klassiker, und Nadja Scherrers «Café de Ville» am Luzerner Schwanenplatz ein Hotspot dafür: «20 Kilo Buchots von Mont-Saint-Michel pro Tag kön­nen es schon sein», sagt Raphael Tuor, der neue Küchenchef. Der erfah­re­ne Koch hat zwei Favoriten: «Moules Poulette. Oder Moules mit fein­ge­schnit­te­nem Fenchel, Stangensellerie und Cipolotti. In Olivenöl andün­sten, mit etwas Weisswein und Pastis ablö­schen. Der Chef’s Tipp: «Ja nicht zu lan­ge kochen. Nur so lan­ge, bis die Muscheln schön offen sind.» Muss Knoblauch zwin­gend rein in den Topf? Tuor: «Nein. Ohne fin­de ich bes­ser.» Die Frites-Alternative: «Eine fri­sche, knusp­ri­ge Baguette!»

www.cafedeville.ch

Lust auf Moules? Das «Beaufort» hat!

Belgischer Chef. Und ein Schuss Bier in der Pfanne.

Beim Belgier im «Beaufort» kommt Bier rein! Werner Maus ist Belgier, hat das Restaurant «Beaufort» am Jachthafen von Brunnen SZ zu einer fei­nen Foodie-Adresse gemacht. Belgien ist ein Bierland, also kommt auch etwas Bier in den Sud. «Es braucht nicht zu viel davon, aber so kommt beim Kochen ein biss­chen Heimatgefühl auf.» Lieblingsbier? «La Chouffe», sehr schmack­haft, nicht zu hop­fig.» Der Chef berei­tet sei­ne Moules aus Frankreich, Holland oder Dänemark klas­sisch zu, aber eine fre­che Variante hat er auch im Repertoire: Ingwer, Zitronengras, Shiso-Blätter, Frühlingszwiebeln, Soja und Sake.» Der Tipp für die Frites dazu: «Wir ver­wen­den Agria-Kartoffeln, blan­chie­ren sie im Fett vor und backen sie zwei­mal aus. Dann sind sie schön knusprig.»

www.restaurant-beaufort.ch.

Rezept: Moules et Frites by Andreas Caminada

Fotos: Ladina Meyer, Marcus Gyger, Nik Hunger, Thomas Buchwalder, HO