STARCHEFS

Mit dem Bianchi-Wägeli ans Young-Chef-Finale

Raul Garcia über­lässt nichts dem Zufall, nimmt alle Zutaten nach Mailand. Bianchi stellt Lieferwagen & Wildfang Zander.

02. Oktober 2023
Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Salvatore Vinci

SONDERLIEFERUNG FÜR RAUL GARCIA: Der Souschef des «Focus Atelier» hat bei Bianchi einen Zander bestellt. Er braucht den Fisch für sei­ne Finalteilnahme am Kochwettbewerb «S.Pellegrino Young Chef» in Mailand. Dario Bianchi, Mitinhaber der Bianchi AG, lie­fert heu­te per­sön­lich ins Park Hotel Vitznau. Und er hat noch etwas mehr dabei als «nur» den Fisch. Die Firma Bianchi stellt Raul für sei­ne Fahrt nach Mailand einen Bianchi-Lieferwagen zur Verfügung. Und zwar eine Sonderedition: Auf dem Wagen prangt das Konterfei des jun­gen Kochs. Als Raul vor das Swiss Deluxe Hotel tritt und sich in Übergrösse erblickt, ent­lockt das auch dem sonst so stoi­schen Koch ein Grinsen. «Wow, das sieht wirk­lich cool aus.» Die Überraschung ist gelungen.

Dario Bianchi lie­fert den Zander per­sön­lich nach Vitznau.
«Das sieht wirk­lich cool aus», sagt Raul Garcia zu sei­nem Konterfei auf dem Lieferwägeli.

RAUL GARCIA HAT EINEN KLAREN PLAN. Für die Anreise nach Mailand und für den Wettbewerb selbst. Am Montag fährt Raul mit sei­nem Chef Patrick Mahler nach Lausanne zur Sterneverleihung des Guide Michelin. «Danach fah­re ich über die Alpen nach Mailand», sagt Raul. Im Gepäck hat er alles, was er braucht. «Ich neh­me alles selbst mit: von den Lebensmitteln, über die Messer bis zu den Tellern zum Anrichten.» Raul über­lässt nichts dem Zufall. Und das aus gutem Grund. Beim Halbfinale in Brüssel war der Zander, den man ihm zur Verfügung stell­te, viel zu klein. «Ich möch­te alle Portionen aus einem Fisch zube­rei­ten. Dafür braucht der Fisch eine bestimm­te Grösse.»

Raul Garcia wuss­te, dass er ein Bianchi-Lieferwagen aus­lei­hen darf. Dass dort sein Bild drauf ist, war eine gelun­ge­ne Überraschung.
Dario Bianchi, Co-Geschäftsführer der Bianchi AG, ist für sol­che Aktionen immer zu haben und unter­stützt jun­ge Talente gerne.

RAUL VERWERTET ALLES VOM FISCH: Aus dem Bauchlappen schnei­det er ein Tatar, das Filet pochi­ert er und aus den Abschnitten fer­tigt er eine Farce. Am Ende soll nichts übrig blei­ben. Und genau des­halb setzt er auf den Fischhändler sei­nes Vertrauens. «Wir haben für Raul auf einen Wildfang-Zander aus Holland», sagt Dario Bianchi. «Der ist von der Qualität her­vor­ra­gend, hat eine gute Grösse und ist garan­tiert immer ver­füg­bar.» Dass Raul mit einem Bianchi-Lieferwägeli nach Mailand fährt, ist für das Delikatessen-Geschäft eine beson­de­re Ehre. «Wer Bianchi nicht aus der Gastronomie kennt, der kennt Bianchi ganz sicher von den Lieferwagen mit dem roten Hummer drauf.»

18-Punktechef Patrick Mahler ist unglaub­lich stolz auf sei­nen Schützling.
Die wich­tig­ste Zutat beim «Young Chef»-Finale: der Wildfang Zander.

WETTKAMPFSTART: MITTWOCH, 7 UHR. Viel geübt hat Raul vor dem Finale nicht mehr. «Das hät­te nichts gebracht. Mir wäre es lie­ber, ich könn­te noch üben, wie man die­sen Lieferwagen fährt», sagt Raul. Dario Bianchi über­gibt ihm den Schlüssel für den Transporter von Mercedes und einen wert­vol­len Tipp: «Es ist im Fall ein Diesel!» Dann kann ja nichts mehr schief gehen. Auch Rauls Chef Patrick Mahler ist zuver­sicht­lich. «Er ist best­mög­lich vor­be­rei­tet. Er kennt die Abläufe und weiss, was er zu tun hat. Ich wün­sche ihm das Allerbeste fürs Finale», sagt Patrick Mahler, der nicht mit nach Mailand kann – im Park Hotel Vitznau ist viel zu viel los. Raul Garcia muss am Mittwoch, dem 4. Oktober antre­ten. «Ironischerweise muss ich um 7 Uhr star­ten», sagt Raul, der vor 12 Uhr am lieb­sten mit gar nie­man­dem spricht. Doch er nimmts gelas­sen. «Das passt schon. Dann habe ich es wenig­stens schnell hin­ter mir.»

Nicht ohne mei­nen Zander! Raul Garcia geht lie­ber auf Nummer sicher und bringt sei­nen eige­nen Fisch mit.